Die erste Fassung des ursprünglich als ruhige Seelandschaft angelegten Bildes war 1876 von der Landeskunstkommission abgelehnt worden (vgl. die Ölstudie in Privatbesitz, in: I. Hertel, Albert Hertel, Heidelberg 1981, Abb. 35). Erst nach weiteren Überarbeitungen hin zu einem gesteigerten Kolorit und einer effektvolleren Gesamtwirkung, die den Einfluß der Brüder Achenbach nicht verleugnen kann, wurde das bestellte Bild für die Nationalgalerie erworben (vgl. ebd., S. 24–26). Im selben Jahr wurde es auf der akademischen Kunstausstellung in Berlin gezeigt. Adolf Rosenberg lobte die »höchst pikante Farbenwirkung in den verschiedenen Nüancirungen [sic!] des blauen Meerwassers unter wechselnder Beleuchtung« und resümierte: »Das mag auch die Veranlassung gewesen sein, weshalb das Bild für die Nationalgalerie angekauft worden ist« (in: Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst, 14. Jg., 1878, Nr. 10, S. 155). Die rätselhafte Architektur direkt am Steilufer und die dramatische Bildstimmung rücken das Werk außerdem in die Nähe Arnold Böcklins, den Hertel während seines vierjährigen Italienaufenthaltes kennengelernt haben dürfte. | Regina Freyberger